PUBLICA investiert neu auf Eigenkapitalseite in private Infrastrukturanlagen. Warum?
In private Infrastrukturanlagen investieren wir schon seit 2016, und zwar in private Infrastrukturfinanzierungen. Im Jahr 2022 haben wir die Anlagestrategie überarbeitet und entschieden, diese Anlagekategorie um Infrastrukturbeteiligungen zu erweitern. Neu investieren wir auch auf Eigenkapitalseite. Private Infrastrukturanlagen haben ein attraktives Rendite-/Risikoprofil und diversifizieren unser Gesamtportfolio zusätzlich. Sie erwirtschaften stabile Erträge, sind geringen Wertschwankungen ausgesetzt und bieten einen gewissen Schutz gegen Inflation. Als Pensionskasse sind wir zudem in der Lage, illiquide Anlagen zu halten und können somit die Illiquiditätsprämie abschöpfen.
Was macht diese Anlageklasse aus?
Bei privaten Infrastrukturanlagen handelt es sich um Infrastruktureinrichtungen, die für das Funktionieren und die Entwicklung einer Volkswirtschaft nötig sind. Das sind zum Beispiel Stromnetze,- Windparks, Wasserleitungen, Strassen, öffentliche Gebäude und Flughäfen. Aufgrund ihrer hohen Bedeutung profitieren Infrastruktureinrichtungen häufig von monopolistischen Marktsituation, hohen Eintrittsbarrieren und einem hohen Regulierungsgrad. Das bedeutet Sicherheit und für Investoren Aussicht auf eine stabile Rendite. Ausserdem sind Infrastruktureinrichtungen weniger vom Wirtschaftszyklus abhängig. Der Kapitalbedarf ist riesig, um die weltweite Infrastruktur zu erhalten, zu modernisieren und auszubauen. Infrastrukturanlagen haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt und gelten mittlerweile als etablierte Anlageklasse, die institutionelle Standards erfüllt. Als Konsequenz gelten sie gemäss BVV2, der Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge, nun als «traditionelle Anlagen» und nicht mehr als «alternative Anlagen». Das unterstützt das Ansehen dieser Anlageklasse.
Worin genau investiert PUBLICA?
Wir investieren in Kerninfrastruktureinrichtungen eines Landes. Also Infrastruktureinrichtungen, die schon länger in Betrieb sind und zentral für ein Land sind. Die Umsetzung erfolgt dabei über Fonds. Diese Fonds investieren Gelder verschiedener Investoren in Infrastrukturprojekte. Andererseits prüfen wir aktuell die Möglichkeit, direkt in ausländische Infrastrukturprojekte zu investieren. Im Vordergrund stehen auch hier gut funktionierende Infrastrukturen, die ein tiefes Risiko haben und hohe, stabile Dividenden ausschütten und möglichst wenig vom Wirtschaftszyklus abhängen. Auch Projekte in der Schweiz könnten für uns interessant sein, jedoch ist dort der Kapitalbedarf von privater Seite weniger hoch. In Greenfieldprojekte, das sind Projekte, die «auf der grünen Wiese» entstehen, investieren wir nicht, weil das Risiko zu hoch ist.